VERGOLDUNG / OBERFLÄCHENGESTALTUNG
Die Einsatzmöglichkeiten von Gold und anderen Blattmetallen sind vielseitig: Bilderrahmen mit Polimentvergoldungen oder mit Blattmessing gestaltete Wandflächen sind nur zwei Beispiele, die zu dem potenziellen Einsatzbereich eines Vergolders gehören.
Polimentvergoldung (engl. „water gilding“) ist eine über mehrere Jahrtausende fast unveränderte Technik der Glanz- und Mattvergoldung, welche bereits im Alten Ägypten angewendet wurde.
Diese Vergoldungstechnik ist nur für den Innenbereich geeignet und kommt z.B. an Zierrahmen oder sakralen Skulpturen zum Einsatz.
Kirchenkreuze und -kuppeln, Wetterhähne oder Zaunspitzen - für eine langlebige Vergoldung im Außenbereich wird sich gewöhnlich der Technik der Ölvergoldung bedient.
Ölvergoldungen zählen zu den Anlegetechniken, bei denen das Blattmetall mithilfe eines Klebemittels auf dem Untergrund befestigt wird. Bei der Ölvergoldung kommt traditionell ein speziell aufbereitetes, trocknendes Öl - die sogenannte „Mixtion“ - zum Einsatz. Nach dem Auftrag und einer bestimmten Trocknungszeit der Mixtion kann das Blattmetall aufgelegt werden.
Ölvergoldungen sind für Außen- sowie Innenbereiche auf nichtsaugenden Untergründen geeignet. Im Unterschied zur Polimentvergoldung können neben Gold und Silber auch diverse Schlagmetalle (Messing, Kuper, Aluminium) verwendet werden. Hierdurch bietet diese Technik ein breites Spektrum an gestalterischen Möglichkeiten.
Mordantvergoldungen zählen wie Ölvergoldungen zu den Anlegetechniken, bei denen ein Klebemittel für die Haftung des Blattmetalls am Untergrund verwendet wird. Der sogenannte Mordant (auch „Mordent“) bezeichnet ein je nach Untergrund aus Gummi, Wachs oder Ei bestehendes Bindemittel.
Der Anwendungsbereich von Mordantvergoldungen beschränkt sich auf die partielle Vergoldung von stuckierter oder gemalter Ornamentik. Hierbei werden das Anlegemittel und das Gold nur auf die Höhen der Ornamentik (sog. „Blitzer“) gelegt, um die plastische Wirkung der gestalteten Oberfläche zu steigern.